Im zweiten Jahr der Covid-19-Pandemie wurde das Festival 2021 bei sinkenden Infektionszahlen erst im Mai freigegeben und fand ausschließlich Open Air statt. Der Rekordregen dieses Sommers und tiefe Temperaturen bis hinab zu 13 Grad schufen enorme Herausforderungen. Die erste Premiere La scala di seta sollte im Luft- und Sonnenbad gezeigt werden. Doch eine Stunde vor der Premiere kam der Regen. Deshalb fand diese Aufführung wie die zweite szenische Produktion Elisabetta regina d’Inghilterra in der Offenen Halle Marienruhe statt. Als weitere Oper kam konzertant die moderne Erstaufführung von Aubers Le philtre hinzu. Die Aufzeichnung dieser Premiere musste wegen Starkregens sogar unterbrochen werden: Die Tenorarie war nicht mehr zu hören. Manuel Garcías Salonoper I tre gobbi aus dem Programm von 2019 wurde wieder aufgenommen und konnte einmal im Freien gezeigt werden. Beim Eröffnungskonzert präsentierten die Krakauer Philarmoniker eine italienisch gesungene Fassung von Haydns Schöpfung: La creazione, wie sie Rossini selbst aufgeführt hatte. Diana Haller präsentierte bei „Starke Frauen“ drei große Kantaten von Rossini, Haydn und J.S. Mayr und bekam auf Wunsch der verstorbenen großen Sopranistin den erstmalig verliehenen Inge-Borkh-Gedächtnispreis. Beim ersten Großen Waldkonzert auf dem Sommerberg ertönten Rossini-Stücke mit waldigem Klang, die von der hervorragenden Akustik profitierten: Mit „Sombre forêt“ aus Guillaume Tell stellte sich die erste Trägerin des Inge Borkh-Stipendiums vor. Als Schlussstück folgt mit der Pastorale die nachgeholte Hommage zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020. Hinzu kamen drei der beliebten Rossini & Co.-Konzerte mit den Teilnehmern der Masterclasses, mit Opernszenen und mit der finalen Verleihung des International BelCanto Prize.