L’occasione fa il ladro

Burletta per musica in einem Akt
Uraufführung am 24. November 1812 am Teatro San Moisè in Venedig

Libretto von Luigi Prividali

Musik von Gioachino Rossini

Neuausgabe nach dem Autograf und zeitgenössischen Quellen hrsg. von Aldo Salvagno für ROSSINI IN WILDBAD © 2017 Verlag penso-pr.

Leihmaterial - Kontakt und Informationen über das Festival unter: buerossini@gmail.com

 

Orchester

1 Flöte / 1 Pikkoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner;
Streicher (1. und 2. Violine, Bratsche, Violoncello, Kontrabass);
Cembalo.

Solisten

Don Eusebio Tenor
Berenice Sopran
Conte Alberto Tenor
Don Parmenione Bass
Ernestina Mezzosopran
Martino Bariton

 

Zur Edition

Die neu erstellte Ausgabe von Aldo Salvagno, die bei ROSSINI IN WILDBAD erstmals gespielt wird, basiert im Wesent­lichen auf zwei Quellen: dem Autograf Rossinis, das in der Französischen Natio­nalbibliothek in Paris (F-Pn, Fonds du Conservatoire, Ms. 1339) aufbewahrt wird, und einer handschriftlichen Abschrift, die in der Musikabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek (A-Wn, KT 319mus) vorliegt. Der Heraus­geber hat auch den Klavierauszug kon­sultiert, den Ricordi 1852 herausgab, und der einige alternative Stellen in der Gesangslinie aufweist.

Die Wiener Abschrift  bildet eine wertvolle Sekundärquelle, die dem Uraufführungstext weitgehend entspre­chen dürfte und einige Probleme des Autografs in aufführungspraktischer Hinsicht löst. Sie wurde in Wien im Juni 1826 verwendet und ist trotz der großen zeitlichen Distanz zur Uraufführung über­raschenderweise frei von eigenen oder fremden Einlage- oder Alternativnum­mern, wie sie damals üblich waren.
Sie enthält unter dem italienischen Text auch eine deutsche Übersetzung der Gesangsnummern, nicht aber der Rezi­tative (was darauf hindeutet, dass diese wie in einem Singspiel durch deutsche Dialoge ersetzt wurden). Die Abschrift weist außerdem Aufführungseinträge und sehr interessante dynamische Vorschriften auf, die für die vorliegende Ausgabe in Ergänzung der Vorschriften des Autografs verwendet wurden. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Autograf und Abschrift besteht an einigen Stellen – vor allem in der Einleitung (Takte 36-105) und im Quintett (Takte 201-223) –, deren Orchestrierung abweicht und darauf abzielt, die klangliche Progression einiger Crescendos musikalisch leichter zu machen. Bezüglich der Orchester­besetzung ist in der Wiener Abschrift durchweg nur eine Flöte vorhanden, während Rossini im Autograf zunächst noch (aber nur in der Introduktion) stellenweise 2 Flöten vorsah. Auch hier widerspiegelt die Wiener Abschrift also die Realität der Uraufführung am Teatro San Moisè, wo nur eine Flöte zur Verfügung stand.

Reto Müller, nach einer „Nota del Revisore“ von Aldo Salvagno